Liebe
Leserinnen und Leser des Grünen Rundbriefes,
die
Stadtpolitik, das sind wir alle, die wir in dieser wunderschönen Stadt Ulm leben.
Und mehr als jede andere politische Ebene lebt die Kommunalpolitik davon, dass
sich Bürgerinnen und Bürger einmischen, ihre Ideen anbringen und selbst
Verantwortung für ihre Stadt übernehmen. Genau hierfür bietet der Stadtkonvent
Ulm, am Samstag, den 22.4.2023, von 14 bis 18 Uhr im Stadthaus Ulm
Raum, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger Ulms herzlich eingeladen sind. Zum
Auftakt wird Ivo Gönner, unser Oberbürgermeister a.D. Lust auf Ulmer Stadtpolitik
machen und Dana Hoffmann uns durch den Nachmittag führen.
Der Stadtkonvent soll ein Raum für Engagement, Mitmachen und Gesellschaftlichen
Zusammenhalt werden. Denn wir wissen, wenn Menschen in der Ulmer Stadtgesellschaft
leben, ihren individuellen Lebensentwürfen nachgehen und dabei den Austausch mit
ihren Mitbürger*innen suchen, ist Gesellschaftlicher Zusammenhalt wirksam. Und
genau das ist es, was Ulm so lebenswert macht und uns gemeinsam Krisen bewältigen
lässt.
Dabei entsteht aus unserer Sicht Gesellschaftlicher Zusammenhalt in einer Stadt
wie Ulm weder von selbst, noch lässt er sich politisch oder administrativ
verordnen. Aufgabe der Stadtpolitik ist es aber, Bedingungen zu schaffen, mit
denen sich die unterschiedlichsten Initiativen gut organisieren können und die
Solidarität unter den Bürger*innen Ulms - auch und ganz besonders in Krisenzeiten
- gefördert wird.
Wir haben dabei die große Herausforderung durch soziale Ungleichheit in Ulm im
Blick. Im Februar haben wir als Ulmer Grüne ins Haus der Begegnung eingeladen, um
der Frage nachzugehen: Wie ermöglichen wir Teilhabe für armutsgefährdete Menschen
in Ulm? Unser Ziel ist klar: es sollen alle Menschen, egal ob mit Behinderung, ob
ohne festen Wohnsitz oder armutsgefährdete ältere Menschen, armutsgefährdete
Kinder und Menschen mit internationalen Wurzeln aktiv und mit gleichen
Möglichkeiten in unserer Stadtgesellschaft leben können. Und dafür gilt es die
richtigen Maßnahmen auf politischer Ebene zu ergreifen.
Freiwillig Engagierte in Ulm und ihre hauptamtlichen Koordinator*innen sind von
unschätzbarer Bedeutung für das soziales Miteinander. Viele bürgerschaftlich
Engagierte kümmern sich um bedürftige Nachbar*innen, Bekannte oder auch allgemein
um Mitmenschen. Sie ermöglichen mit ihren freiwilligen und gleichzeitig
verantwortungsvollen Tätigkeiten für andere Ulmerinnen und Ulmer, für das eigene
Stadtviertel, die Gemeinde und Musik- oder Theatergruppe unser gutes und
vielfältiges Leben. Die Aufgabe der Stadtpolitik muss hierbei sein, ausreichend
Räumlichkeiten sowie finanzielle Mittel für hauptamtliche Koordinator*innen zur
Verfügung zu stellen. Dazu sehen wir eine große Chance in der digitalen Vernetzung
der Engagierten untereinander, wobei die Stadtverwaltung unterstützend aktiv
werden sollte.
Die Menschen in Ulm sind vielfältig, was wir außerordentlich begrüßen. Manche
Gruppen, beziehungsweise Teile der Stadtgesellschaft sehen sich jedoch mit Hürden
konfrontiert, in ihren Bestrebungen, aktive Bürger*innen Ulms zu sein. Sei es die
umfassende Verwirklichung von Gleichstellung der Frauen, die Integration von
Internationals oder die Inklusion von Ulmer*innen mit Behinderung: wir sehen hier
die Stadtverwaltung gefragt, proaktiv Maßnahmen umzusetzen - von Kita-Plätzen,
Integrationspaten bis hin zur barrierefreien Umgestaltung des öffentlichen Raums
-, um in Ulm Chancengleichheit Realität werden zu lassen.
Bei Bildung sowie auch im Sport lernen Menschen jeglichen Alters etwas über sich,
über andere und über die Welt in der wir leben. Von der Kita bis zu den Kursen an
der Volkshochschule Ulm und Familienbildungsstätte werden wir befähigt, kritisch
und verantwortungsvoll zu denken, zu handeln und sammeln eine Vielzahl an
Kompetenzen. Dafür ist es wichtig, dass die Stadtverwaltung als Schulträger die
Schulen unserer Stadt und die städtischen Sportanlagen bestmöglich ausstattet und
hier investiert. Der Bildungscampus Eselsberg ist dabei ein guter Ansatz. Hier
kann es gelingen, die Schule der Zukunft - in enger Abstimmung von
architektonischen und pädagogischen Gesichtspunkten - in Ulm Wirklichkeit werden
zu lassen. Die räumliche Neujustierung kann dann Platz für kostenlose
Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfeangebote an den Schulen, wie auch für die
Stärkung des Engagements von Schüler*innen im Schulleben schaffen.
Im Bereich Kultur und kultureller Vermittlung in Ulm unterstützen wir alle
Bestrebungen, sogenannte "Dritte Orte" in Ulm zu schaffen, da hier Ulmerinnen und
Ulmer außerschulisch und jenseits der Arbeit niederschwellig in Kontakt mit Kunst,
Kultur und Sozialleben kommen. Konkret gilt es, die Teilhabe am kulturellen Leben
als Zuschauer*in wie auch auf der Bühne, im Orchestergraben, im Atelier oder im
Internet zu fördern und zu unterstützen.
Gelingt es uns zusätzlich in den Stadtquartieren Orte der Begegnung
(Quartiersplätze und Cafés) zu schaffen, Wohnquartiere mit gemeinschaftlich
nutzbaren Räumen und Gartenanlagen zu errichten, sowie die Umwidmung des bisher
für den Verkehr reservierten öffentlichen Raumes hin zu Begegnungen in der Kultur,
im Sport und Gastronomie voranzutreiben, sehen wir den Gesellschaftlichen
Zusammenhalt in Ulm auf eine solide Basis für die Zukunft gestellt.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.
Mit Herzlichen Grüßen
Die GRÜNE Fraktion