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Heilmeyersteige wird umbenannt

Michael Joukov-Schwelling

© Grüne Fraktion Ulm

Mit 33 JA und 4 NEIN-Stimmen wurde beschlossen, dass die Heilmeyersteige ab kommenden Dezember „Eselsbergsteige“ heißt. Diese Umbenennung wird für viele Ulmer*innen Kosten und Unannehmlichkeiten bereiten, das wissen wir, und es tut uns leid. Dennoch: der Beschluss, die Straße (oder irgendeine andere) nach Ludwig Heilmeyer zu benennen ist angesichts seiner Vita eindeutig unbegründet, somit falsch, und gehört aufgehoben.

„Verantwortliche Politik zu machen bedeutet, Fehler zu korrigieren. Die Benennung nach Heilmeyer war ein Fehler. Auch wenn sein persönlicher Beitrag zur NS-Zeit eher gering gewesen ist (auch den Nazis war er zu opportunistisch!) – eine Straßenbenennung ist eine ganz besondere Ehre, die nur solchen Menschen zuteil werden darf, die es verdienen. Wir haben in Ulm mehr als 100.000 absolut rechtschaffende Leute, die auch nicht mit einer Straße geehrt werden, und zu Heilmeyer lässt sich nicht einmal „rechtschaffend“ sagen, da dieser sich Forschungsergebnisse jüdischer Kollegen aneignete und das auch in der Bundesrepublik weiter tat. Die Benennung nach Heilmeyer war in der Gesamtwürdigung trotz seiner Verdienste, die auch nicht zu bestreiten sind, und nicht bestritten werden sollen, falsch, und muss korrigiert werden. Und ja, es gibt wichtigere Themen, alleine in diesem Rundbrief derer siebzehn Stück. Aber Erinnerungskultur ist ein wesentlicher Teil der städtischen Kultur, und darf nicht gering geschätzt werden“, kommentiert Michael Joukov-Schwelling.