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Wohnungs- und Obdachlosigkeit in der Pandemie (06.12.2021)

Doris Schiele

© Grüne Fraktion

"Wohnungs- und Obdachlose haben es in der Pandemie besonders schwer. Die Corona Krise trifft wohnungslose Menschen insbesondere in der kalten Jahreszeit hart. Viele haben jetzt nicht mehr die Möglichkeit zeitweise bei Freunden oder Verwandten unterzukommen. Die Landesregierung stellt den Kommunen eine Soforthilfe in Höhe von 400.000 Euro für die Unterbringung von Obdachlosen zur Verfügung." kommentiert Doris Schiele.
Städte und Gemeinden sollen zusätzliche Unterkünfte und Zimmer für die Unterbringung von obdachlosen Menschen anmieten, um eine Mehrfachbelegung von Zimmern zu vermeiden und auch eine Unterbringung unter Quarantänebedingungen zu ermöglichen.
Wir beantragen daher, zeitnah geeignete Unterkünfte für Obdachlose während der kalten Jahreszeit unter Quarantänebedingungen bereitzustellen.

Das Europäische Parlament hat mit Zustimmung Deutschlands Maßnahmen gefordert, damit es 2030 in der EU keine Obdachlosigkeit mehr gibt.
Obdachlosigkeit sollte nicht länger verwaltet, sondern verhindert werden. Es sollten daher vermehrt „Housing First“ –Projekte umgesetzt werden. Dieser Ansatz wird bereits von einigen Ländern erfolgreich verfolgt. Im Unterschied zu traditionellen Programmen wird obdachlosen Menschen ohne Vorbedingung eigener Wohnraum zur Verfügung gestellt. Davon ausgehend können dann Wege hin zur sozialen und beruflichen Integration entwickelt werden.
Auch in Ulm wurde schon vor einigen Jahren im Ausschuss Bildung und Soziales beschlossen, langfristig "Housing First" umzusetzen. Die Sanierung und Erweiterung des DRK Wohnheimes, die jetzt endlich in den kommenden zwei Jahren durchgeführt wird, ist eine notwendige längst überfällige Baumaßnahme, um die Lebensbedingungen für Obdachlose kurzfristig zu verbessern.

Wir beantragen darüber hinaus, dass die Stadt im kommenden Jahr ein Konzept vorstellt, wie sie "Housing First" für Obdachlose umsetzten will.