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1933-1945

Nationalsozialismus / 2. Weltkrieg

Die drei Löschzüge (Kramgasse I, II, III) wurden 1937/38 insgesamt 40 mal alarmiert, worunter acht Großbrände zu bekämpfen waren.

Reichspogromnacht
In der Nacht vom 9 auf 10. November 1938 wurde um 3.55 Uhr die Feuerwehr von der Rathauszentrale alarmiert. Als der Löschzug II am Weinhof eintraf, stand die Synagoge in Flammen. Hauptbrandmeister Kummer ordnete einen Löschangriff durch die östliche Haustüre an. Das Hauptfeuer war auf der gegen den Weinhof gelegenen Empore. Durch die hohen Flammen bestand die Gefahr, dass das Wohnhaus Weinhof 1 mit einer Wirtschaft , 12 Wohnungen sowie einem Farb- und Lackwarenlager durch die Feuerübertragung in Brand geraten könnte. Um 4.08 Uhr wurde ein weiterer Löschzug nachalarmiert. Um 5.20 Uhr rückte die Feuerwehr wieder ab. Wie sich später herausstellte, hatten sich auf den Weinhof beorderte SA-Männer an der Brandstiftung beteiligt.

Im Jahr 1939 wurde das Feuerlöschwesen im gesamten Reich durch das Reichsfeuerlöschgesetz vom 23. November 1938 vereinheitlicht. Danach wurde in größeren Gemeinden und Städten eine Feuerschutzpolizei eingerichtet, in welche die bisherigen Feuerwehren übergeleitet wurden.

Löschfahrzeug im Einsatz nach einem Bombenangriff

Ulm blieb auch während des zweiten Weltkrieges nicht von Luftangriffen verschont. Im September 1944 kam es zu einem schweren Bombenangriff, bei dem zahlreiche Dachstuhlbrände zu bekämpfen waren.

Am 17.Dezember 1944 kam es zum schwersten Bombenangriff auf Ulm. 400 englische Flugzeuge warfen zwischen 19.23 Uhr und 19.50 Uhr über 92.000 Stabbrandbomben und mehr als 1.500 Sprengbomben auf die Stadt. In der Altstadt setzte kurz nach dem Angriff ein Feuersturm ein. In einem Umkreis von einem Quadratkilometer wurden durch ein unbeschreibliches Großfeuer alle Gebäude vernichtet. Der spätere Kommandant Karl Hollerbach, der in die Schwabstraße beordert wurde beschrieb die Situation so: „... von hier oben bot sich mir ein gespenstischer Anblick. An allen Ecken und Enden brannte die Stadt, Rauschschwaden stiegen hoch in den Himmel, in merkwürdigen Farben...“Der Feuerschein war bis nach Sigmaringen, Reutlingen und Friedrichshafen zu sehen.