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1900-1933

Ein historisches Bild der Weckerlinienzüge der Ulmer Feuerwehr

Aufbau der Weckerlinienzüge

Durch die inzwischen genehmigte und in Bau befindliche Feuermeldeanlage, wurde es notwendig, aus der Steiger-Kompanie einen Weckerlinienzug aufzustellen und besonders auszubilden. Für diesen Zug lieferte die Firma Magirus im November folgende pferdegezogene Gerätschaften:

  • 1 Mannschaftswagen mit allen erforderlichen Kleingeräten, einschließlich Rettungsschlauch und Sprungtuch
  • 1 mechanische Drehleiter mit einer Steighöhe von 18 Metern
  • 1 Motorspritze mit einer Kolbenpumpe mit einer Förderleistung von 750 l/min

Im Jahre 1901 wurde die Feuermeldeanlage fertiggestellt und in Betrieb genommen. Ab sofort wurden die Münsterglocken nur noch als Großfeuerzeichen verwendet. Die Feuerwehr zog im Jahr 1904 in die umgebauten Räumlichkeiten des Schuhhaus um.

Historisches Bild der Ulmer Stadtspritze

In den Kriegsjahren 1914 bis 1918 entstanden in der Feuerwehr Ulm große Lücken. Insgesamt musste die Feuerwehr auf rund 360 Mann verzichten. Zum Teil sprangen ältere bereits ausgeschiedene Kameraden wieder ein, trotzdem sank die Stärke der Weckerlinienzüge auf elf Mann.

1919 legt Kommandant Eychmüller nach 28-jähriger Tätigkeit sein Amt nieder. Sein Nachfolger wird Anton Mürdel.

Die Stadt Ulm beschaffte im Jahre 1920 eine Autokraftspritze der Firma Magirus (sog. Stadtspritze) mit einer Pumpenleistung von 2000 l/min und einer Besatzung von zehn Mann. Die mit der Kraftspritze ausrückende Drehleiter mit Pferdebespannung konnte natürlich jetzt nicht mehr so schnell folgen. Dieses Missverhältnis wurde im Jahr 1922 beseitigt, indem die Leiter, die mit Kohlensäureantrieb versehen war, auf ein Fahrgestell montiert wurde.

1921 wurden die Alarmierungseinrichtungen erweitert. Söflingen erhielt ebenfalls eine Weckerlinie mit Reservezug. Allerdings mussten dort die Gerätschaften anfänglich noch von Hand gezogen werden.

Historische Fotografie des Großbrandes des Neuen Baus

19. Februar 1924:
Gegen 5.00 Uhr brach im Neuen Bau Feuer aus, das erst gegen 6.00 Uhr bemerkt wurde. Das Großfeuer breitete sich nach und nach auf das gesamte Gebäude aus. Zum Einsatz kamen beide Ulmer Weckerlinienlöschzüge, der Neu-Ulmer und der Söflinger Löschzug sowie die Feuerwehr der Firma Magirus. Schließlich wurde im weiteren Verlauf das Pionierbataillon zur Hilfeleistung herangezogen. Der Führer des Löschzuges Magirus veranlasste sogar, dass eine große 3 t – Spritze, die im Rohbau fertig war, vom Werk der Firma Magirus zur Einsatzstelle gebracht wurde. Die Lösch- und Bergearbeiten wurden zusätzlich durch große Kälte erschwert.

Am 24. Dezember 1924 wurde die zweite Kraftspritze KS 20 (sog. Landspritze) in Dienst gestellt. Diese Kraftspritze wird heute noch von den „Fahrzeugfreunden der Ulmer Feuerwehr“ als Oldtimer erhalten. Drei Jahre später erhielt die Feuerwehr Ulm endlich eine vollautomatische Autodrehleiter mit 26 Meter Steighöhe.

Nach dem Tod von Kommandant Anton Mürdel im Jahr 1926 wurde Stadtbauamtmann Sigmund Klett sein Nachfolger.