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Klimaschutzkonzept der Stadt Ulm

Dutzende von Solarzellen einer Solaranlage, hinter der sich der Horizont der Stadt Ulm erhebt.

© SWU Stadtwerke Ulm/ Neu-Ulm

Das Klimaschutzkonzept der Stadt Ulm dient als strategischer Leitfaden für eine langfristige Klimaschutzpolitik. Erklärtes Ziel ist es, den Treibhausgasverbrauch bis zum Jahr 2050 auf 2 Tonnen pro Kopf zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Emissionen alle zehn Jahre um 2 Tonnen je Einwohner reduziert werden.

Konkret heißt es im Klimaschutzkonzept der Stadt Ulm:

„…Im aktuellen Bilanzjahr 2013 wurden in der Stadt Ulm annähernd 1,2 Mio. Tonnen energiebedingte Treibhausgase emittiert, was einem Pro-Kopf-Ausstoß von 10 Tonnen entspricht. Dieser Wert lag nur leicht über dem bundesweiten Durchschnitt von 9,7 Tonnen und konnte im Vergleich zum Vorjahr entgegen dem bundesweiten Trend um 0,2 Tonnen gesenkt werden. Mittelfristig weist er allerdings eine Stagnation auf und lag über dem Wert von 2010, das als Basisjahr der kommunalen Klimaschutzziele ausgelegt wird.“

Logo KlimaStadtUlm

Das Ziel der Klimaschutzaktivitäten ist es, die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre auf einem Niveau zu stabilisieren, auf dem eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems verhindert wird. Die wissenschaftlich bestätigte und politisch bei der UN-Klimakonferenz 2010 beschlossene Begrenzung der globalen Erwärmung auf 2°C gegenüber dem Niveau vor der Industrialisierung ist seitdem die Basis aller Klimaschutzaktivitäten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine jährliche Pro-Kopf-Emission von maximal zwei Tonnen Treibhausgas-Emissionen erforderlich. Das im Jahr 2013 beschlossene Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg gibt im § 4 ehrgeizige Klimaschutzziele vor: Die Treibhausgasemissionen sollen sich bis 2020 um mindestens 25% verringern und bis 2050 um 90%. Das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept des Landes (IEKK) sieht außerdem vor, 50% Energie einzusparen und 80% erneuerbare Energien einzusetzen. Diese Ziele sind auch für die Entwicklung Ulms zur Klimastadt verbindlich.

Das KSK führt vorhandene Informationsquellen für die möglichst vollständige Erfassung klimaschädlicher Emissionen nach Sektoren auf. Es geht hierbei um die Betrachtung der energiebedingten CO2 Emissionen in den Bereichen Energieversorgung, Haushalte, öffentliche Einrichtungen und Verkehr. Darüber hinaus beschreibt es die Vorgehensweise, wie eine nachhaltige, nachvollziehbare und regelmäßige CO2-Bilanz für das Stadtgebiet zu erstellen ist.

Die Potentialbilanz zeigt, dass das ambitionierte Ziel, 40% der CO2 Emissionen bis 2030 einzusparen, erreichbar, aber mit großen Anstrengungen verbunden sein wird. Das Klimaschutzkonzept untersucht, wie man zu diesem Ziel gelangen kann. Das größte Einsparpotential stellt mit 180.000 Tonnen der Stromsektor dar, ihm folgen mit 170.000 Tonnen der Wärmesektor und mit 145.000 Tonnen der Verkehrsbereich. Die Einsparpotentiale in den einzelnen Sektoren werden in Form von Pyramiden dargestellt, die sich in jeweils drei übergeordnete Einsparbereiche aufteilen. Diesen werden Maßnahmen zugeordnet und mit dem jeweiligen Einsparpotential in Tonnen CO2 hinterlegt. Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die in Ulm erzielbaren CO2-Einsparpotentiale mit den wichtigsten Maßnahmenbereichen bis zum Jahr 2030 für den Strom-, den Wärme- und den Verkehrssektor.

Solarboot

© SWU Stadtwerke Ulm/ Neu-Ulm

Aus den ermittelten Potentialen wurden insgesamt 33 Maßnahmen abgeleitet. Sie bestehen aus einem Leitmotiv, einer Kurzbeschreibung, den wichtigsten Akteuren und einer Einschätzung der Priorität. Die Umsetzung der Maßnahmen kann über die Integration in das Energiepolitische Arbeitsprogramm des European Energy Awards erfolgen. Damit unterliegen diese einem jährlichen Controlling.

Das Klimaschutzkonzept wurde am 24. November 2015 in der Sitzung des Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau und Umwelt beschlossen. Die Beschlussvorlage sowie das Klimaschutzkonzept stehen rechts im Download-Bereich zur Verfügung.