Ulrich Metzger zur Umbenennung des Hermann-Stehr-Wegs
„Uns sollen die Zähne ausfallen und Zunge im Munde verdorren, wenn wir am
10. April nicht dem Führer und seinen Taten ein begeistertes Ja zurufen.“
Zu den Ulmer Kriterien, nach denen eine Würdigung in Form einer Straßenbenennung nicht angemessen ist, gehört u. A. die „politische Propagierung von NS-Gedankengut, Rassismus, rassischem Antisemitismus, völkischem Nationalismus und anderen menschenverachtenden Ideologien“.
Dieses Kriterium trifft unseres Erachtens auf Hermann Stehr in vollem Umfang zu.
Ohne Frage war Stehr im NS-Staat ein kleines Licht. Er war nicht in Entscheidungsprozesse eingebunden, die zu „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ (auch dies ein Kriterium der Stadt Ulm zur Umbenennung) geführt haben.
Dennoch gehörte er zum nützlichen kulturellen Umfeld, dessen sich der NS-Staat zur Legitimierung und Stabilisierung seiner Macht bedienen konnte.
Die Universität Breslau hat ihre während der NS-Zeit verliehene Ehrung Stehrs wieder zurückgezogen. Die Städte Frankfurt am Main, Schweinfurt und Münster haben Hermann-Stehr-Straßen umbenannt.
Die GRÜNE Fraktion arbeitet darauf hin, diesem Beispiel zu folgen.
Sie ist dankbar, dass die RPG Eselsberg und Evangelische Lukasgemeinde als prominenteste Adresse des Hermann-Stehr-Weges bereit sind, mit den Anwohnerinnen und Anwohnern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern des Eselsberg in einen Diskussionsprozess einzutreten, dessen Ergebnis die AG Straßennamen der Stadt Ulm bei Ihrer Empfehlung an den Gemeinderat berücksichtigen wird.
Die Fraktion dankt der GRÜNEN JUGEND herzlich für diese Initiative.