Gemeinderat - Donaustadion

© Gruene Fraktion Ulm
Gemeinderat vom 19.03.2025
TOP 7 Donaustadion - Rede von Sigrid Räkel-Rehner
Sehr geehrter
Herr Oberbürgermeister,
Sehr geehrte
Frau Bürgermeisterin,
Sehr geehrte
Herren Bürgermeister,
liebe
Kolleginnen und Kollegen, liebe Vertreter des SSV 1846, liebe Vertreter des SSV
Fußball, liebe Gäste,
wir wurden ganz schön aufgerüttelt und
aufgeschreckt, als die Fußballer Ende des Jahres 2024 auf uns zukamen und uns
darüber informierten, dass sie ihre Lizenz für die zweite Bundesliga verlieren,
wenn das Donaustadion nicht umgehend saniert und umgebaut wird. Der Einbau der
Rasenheizung reichte natürlich nicht! Deshalb wurde umgehend eine
diesbezügliche Machbarkeitsstudie erstellt, die seit Herbst 2024 vorlag. Dann
ein weiterer Aufreger: Die Fußballer wollen das Donaustadion mit all seinen
Konsequenzen wie Sanierungen, Umgestaltungen ect. übernehmen, der SSV 1846 und
der Schulsportsollten raus(vor allem die Tartanbahn, die die
Fußballzuschauer:innen am richtigen Wohlgefühl hindert- man/frau ist nicht nah
genug dran an den Spielern!) Das ist ja schon seit Jahren Thema!
Sponsoren wären genug vorhanden!
Für die Sportler:innen des SSV 1846 und die
Schüler:innen sollte dann eine neu gebaute Sportstätte errichtet werden.
Fußball bewegt immer mehr Menschen in Ulm,
spätestens seitdem unsere Fußballer letztes Jahr in die zweite Bundesliga
wieder aufgestiegen sind. 10.000-15.000 Menschen besuchen zurzeit die Ulmer
Heimspiele alle zwei Wochen. Um das gleich klar zu stellen: Wir wollen dem
Fußball für den Klassenerhalt keine Steine in den Weg legen.
Wir sind in Ulm mit einer Vielfalt an
Sportarten und Vereinen im Breiten- wie im Leistungssport so gut aufgestellt,
dass es unsere Aufgabe am Ratstisch ist, allem gerecht zu sein. Zudem bieten
wir ein vielfältiges Angebot an Bewegungsmöglichkeiten für nicht
vereinsgebundene Menschen.
Deshalb freue mich im Namen der Grünen
Fraktion, dass die Verwaltung (+Herr Bried von der PEG), der Gemeinderat
gemeinsam mit den Vertretern der Vereine uns zusammengesetzt haben und in den
letzten Monaten anhand der Machbarkeitsstudie die unterschiedlichen
Vorstellungen, die ja ganz schön weit auseinander lagen, mit dem konkret
Machbaren abgewogen und um Lösungen gerungen haben. Ich freue mich sehr, dass
wir konstruktiv die unterschiedlichsten Interessen abwägen konnten.
Wir haben nun eine kurzfristige und eine
langfristige Lösung für den Breiten- und Spitzensport, Schulsport und den
Profisport Fußball für das Donaustadion gefunden.
Denn das muss ich hier an dieser Stelle
auch feststellen, die Ansprüche des Fußballs haben verdeutlicht, dass das
Donaustadion endlich saniert werden muss. Dass hätte schon längst im Haushalt
und in der Investitionsstrategie mehr Berücksichtigung finden müssen. Natürlich
müssen wir jetzt mehr Geld in die Hand nehmen, um die überfälligen Sanierungen,
Umbauten und Überdachungen durchzuführen.
Wenn wir in Vorleistung für die Tribünen
gehen, erfüllt das nicht nur die Bedingungen für die Profi-Fußball Zweitliga
Lizenz, sondern es können auch wieder überregionale Leichtathletik Events
stattfinden.
In den letzten Jahren hat das
Kultusministerium immer wieder signalisiert, dass landesweites Interesse am
Ulmer Standortbesteht und Gelder hierfür bereitgestellt. Es wäre natürlich
schön, wenn es diesmal klappt und wir einen Zuschuss einplanen können.
Wir sehen die Sanierung des Donaustadions
als Aufgabe der Stadt genauso wie ein Großbausportprojekt (jüngstes Beispiel 12
Mill. für Beurer Sportpark). Unsere Sportförderrichtlinien definieren
allerdings auch eine klare Abgrenzung zum Profi-Sport.
Um das Vorhaben besser mit dem Profifußball
abwickeln zu können, begrüßen wir es, wenn eine geeignete Organisationsform
gegründet wird.
Das Donaustadion bleibt weiterhin ein
Multifunktionsstadion, wird saniert, umgebaut und wird die Bedingungen für eine
Zweitliga-Lizenz für den Fußball erfüllen. Die Investitionen in die Tribünen sollen durch die wirtschaftliche
Nutzung durch den SSV Fußball refinanziert werden.
Ich möchte hier nochmals ausdrücklich
betonen, um zu meinen Eingangsworten zurück zu kommen. Wir bekennen uns zum
Breitensport, sowie zum Spitzensport, als auch zum Profi-Sport, in diesem Fall Fußball.
Inwieweit eine separate Fußball Arena
notwendig wird, wird die Zukunft zeigen. Dies muss der Profi-Fußball jedoch
alleine stemmen.
Von der heutigen Beratung muss ein klares
und eindeutiges Signal ausgehen – dass die Stadt Ulm sich ohne Wenn und
Aber zur Zukunft des Stadions, zur einzigen für internationale Wettspiele geeigneten
Leichtathletik-Arena in Baden-Württemberg bekennt!
Wir GRÜNEN sind vom Projekt überzeugt und tragen diese Überzeugung auch gerne ins Land, welches sich gerne an den Kosten beteiligen sollte.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!