Austausch zwischen der Grünen Fraktion und IHK: Wirtschaftliche Lage und Fachkräftemangel im Fokus
Ulm, 21.10.24 – Die Industrie- und Handelskammer Ulm hat die Grüne Fraktion zu einem intensiven Austausch über die drängendsten Herausforderungen der regionalen Wirtschaft empfangen. Im Zentrum der Gespräche standen die aktuelle wirtschaftliche Lage der Unternehmen, der zunehmende Fachkräftemangel, die Situation auf dem Ausbildungsmarkt sowie die Belastungen durch die Bürokratiestruktur.
Wirtschaftliche
Lage der Unternehmen
Die
IHK berichtete, dass sich die konjunkturelle Schwächephase in der IHK-Region
Ulm immer weiter ausdehnt und immer mehr Unternehmen und Branchen betroffen
sind. Erstmals seit der Corona-Krise geht es nun wieder mehr Betrieben schlecht
als gut. Und Besserung ist nicht in Sicht. Bestimmt wird die aktuelle Situation
nicht nur durch das Fehlen konjunktureller Nachfrageimpulse, sondern auch von
zahlreichen Risiken, die die Wettbewerbsfähigkeit der Produktion hier vor Ort
massiv beeinträchtigen. Insbesondere die Investitionsbereitschaft im Inland sei
daher auch im Keller.
Fachkräftemangel:
Eine akute Herausforderung
Ein
zentrales Thema war auch der Fachkräftemangel. Viele Unternehmen in der Region
können offene Stellen nicht mehr ausreichend qualifiziert besetzen, was deren
Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. In den kommenden
Jahren werden auf dem Arbeitsmarkt insbesondere Menschen mit dualer Ausbildung
bzw. beruflich orientierter Fortbildung fehlen. Die IHK und die Fraktion
diskutierten mögliche Maßnahmen, wie eine stärkere Kooperation zwischen
Wirtschaft und Bildungseinrichtungen sowie die gezielte Anwerbung
internationaler Fachkräfte, um diesem Problem entgegenzuwirken.
Ausbildungsplätze:
Weniger Bewerber, weniger Qualifikation
Auch
die Situation auf dem Ausbildungsmarkt wurde thematisiert. Die IHK wies darauf
hin, dass Unternehmen zwar weiterhin offene Ausbildungsplätze anzeigen, die
Zahl der Eintragungen neuer Ausbildungsverhältnisse in 2024 gegenüber 2023 aber
erfreulicherweise wieder gestiegen ist. Gemeinsam wurde darüber gesprochen, wie
jungen Menschen die vielfältigen beruflichen Chancen durch eine Ausbildung in
der Region nähergebracht werden können.
Bürokratieabbau
als zentrales Anliegen
Ein
weiterer Schwerpunkt des Treffens war die zunehmende Bürokratisierung, die vor
allem kleine und mittelständische Unternehmen stark belastet. Die IHK und die
Fraktion erörterten konkrete Schritte auf kommunaler Ebene, um bürokratische
Hürden zu reduzieren und den Unternehmen in der Region das wirtschaftliche
Handeln zu erleichtern.
„Der Austausch mit der IHK ist für uns als Kommunalpolitik von großer Bedeutung“, betonte Lena Schwelling „Nur durch einen engen Dialog zwischen Politik und Wirtschaft können wir gemeinsam Lösungen entwickeln, die unsere Unternehmen unterstützen und die Region voranbringen.“
„Über die Anfrage der Grünen Fraktion und den sehr konstruktiven Dialog haben wir uns sehr gefreut“, ergänzt Petra Engstler-Karrasch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ulm. „Die Sorgen und Nöte der regionalen Wirtschaft gerade in Zeiten knapper werdender Kassen im kommunalen politischen Diskurs entsprechend zu würdigen, halten wir für essentiell.“
Die IHK und die Grüne Fraktion vereinbarten, den Dialog in regelmäßigen Abständen fortzusetzen, um die besprochenen Themen weiterzuverfolgen und konkrete Maßnahmen zu entwickeln.