Haushaltsberatungen 2025 - Rede Stadträtin Julia Emmerich-Mies
Haushaltsplanberatungen 2024
Fachbereichsausschuss Bildung und
Soziales - Ulm muss dranbleiben
Rede von Stadträtin Julia Emmerich-Mies
Sehr
geehrte Frau Bürgermeisterin Mann,
sehr
geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr
geehrte Herren Bürgermeister,
liebe
Mitarbeitende der Stadt Ulm,
liebe
Kolleginnen und Kollegen,
bei
den Haushaltsplanberatungen müssen Sie selbst uns Grünen die Redundanz nachsehen,
die nun folgen wird :)
Vielen
Dank für die Einbringung des Haushalts Bildung, Soziales und Sport.
• Die
Haushaltslage ist zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht so rosig, wie wir es
gewohnt sind und gleichzeitig kommen hohe Investitionen auf uns in den nächsten
Jahren zu.
• Das ist
wichtig, denn in Rezession zu investieren, gibt Stabilität, dennoch müssen wir
aufpassen, die Neuverschuldung nicht ausufern lassen und gleichzeitig allen
Ulmerinnen und Ulmern Angebote machen, die ihr Leben stabilisieren.
• Unser
Schwerpunkt als Grüne liegt in diesen Haushaltsberatungen bei den Themen
Bildung und Klimaschutz.
Soziales
Erfreulich
ist die Meldung in der SWP „Ulm ist sozial nachhaltig“, in diesem Bereich steht
Ulm sehr gut da. Das Geld, das wir hier investieren ist offensichtlich gut
angelegt und gut verwaltet. Und da dürfen wir nicht nachlassen. Unser soziales
Netzwerk hilft den Menschen, die Hilfe benötigen, um ihren Alltag meistern zu
können und kann sich sehen lassen. Unser Ziel ist es, die Angebote zu
verfestigen und verstetigen, die wir haben und dafür Sorge zu tragen, diese
auch in den nächsten Jahren bezahlen zu können. Bewahren, was wir haben. Unser
Dank gilt dabei allen Mitarbeitenden der Stadt und freien Träger, die unsere
sozialen Angebote mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement erst zum Leben
erwecken.
Ein
Punkt der besonderen Veränderung im Bereich Soziales, auf den wir eingehen
möchten, ist dabei das Chancenteilhabegesetz. Es gibt Menschen mit
Behinderungen mehr Selbstbestimmung und dafür tätigen wir hohe Investitionen
und lösen dennoch einige Probleme nicht. Woher nehmen wir Wohnraum für Menschen,
die nicht mehr untergebracht werden müssten, sondern mit Unterstützung auf
eigenen Beinen stehen können? In den nächsten Jahren sollten wir uns über
Belegungsrechte von Wohnungen Gedanken machen. Für soziale Träger, für das
Frauenhaus. Das mag uns als Stadt Geld kosten, Zeit und Nerven, jedoch auch
Geld einsparen, wenn Menschen, die eine engmaschige, kostenintensive Wohnform
nicht mehr benötigen, diese auch nicht mehr in Anspruch nehmen müssen, weil sie
in eine eigene Wohnung ziehen können.
Bewahren,
was wir haben, bedeutet für uns auch die Clearingstelle, die bisher zu 100% vom
Land gefördert wird, und wie wir seit heute wissen, auch weiter gefördert
werden wird. Ein Riesen Dank geht dafür ans Land. Menschen wieder ins
Krankenversicherungssystem aufzunehmen und akut zu behandeln ist neben der
Hilfe vor allem eins: Prävention, die uns vor weiteren Kosten schützt. Wir
ziehen unseren Antrag zurück.
Das,
was wir haben mit einem möglichst hohen Nutzen an die Menschen weiterzugeben,
ist unser Ziel. Deshalb haben wir den Antrag gestellt zu überprüfen, wie wir
unsere Familienzentren, Jugendzentren und Quartierstreffs gerade nutzen und was
es braucht sowohl finanziell als auch an Personal, um geregelte Öffnungszeiten,
Verlässlichkeit und damit gut genutzte Ressourcen zu gewährleisten. Uns war es
wichtig, hier jetzt nicht irgendeine Zahl in den Haushalt zu schreiben, sondern
das Thema noch einmal ausführlich zu betrachten. Für die Quartierszentren
hatten wir bereits im letzten Jahr einen Antrag gestellt, leider konnte das
Thema bisher nicht im Ausschuss behandelt werden. Vielleicht wäre ein Workshop
mit dem Gemeinderat zum Thema „Jugendtreffs, Kinder- und Familienzentren und
Quartierstreffs, wo wollen wir hin?“ eine Idee.
Bildung
Wir
haben gesagt, aus unserer Sicht ist das Thema Bildung ein besonderes
Schwerpunkt-Thema. Das bedeutet unter anderem, dass die Sanierung der Schulen
und die Ausbau-Offensive der Kitas nicht ins Stocken geraten darf. Die Kita in
Lehr sollte nicht ins Jahr 2030 geschoben werden. Die gleichen Bautypen von
Kitas zeitnah zu bauen, macht einfach Sinn. In Zeiten von Fachkräftemangel
brauchen wir alle Eltern, die arbeiten möchten, auf dem Arbeitsmarkt. Dafür
brauchen wir die Kitas. Deshalb unterstützen wir unterstützen den Antrag der Freien
Wähler.
Uns ist es ebenso ein Anliegen, den Eltern-Initiativ-Kindergarten Knopfschachtel heute mit in den Haushalt aufzunehmen. Die Eltern sind wahnsinnig engagiert und wollen jetzt sogar in Eigenregie neue Bauwägen besorgen. Von uns brauchen sie das Geld und das sollten sie auch bekommen. Eine Schließung einer Kita können wir uns schlichtweg nicht leisten.
Der Schulkomplex in Wiblingen: Wir sind sehr froh, dass es nun losgeht und wir können verstehen, dass sich die Eltern wünschen, dass es ein Jahr schneller geht. Wir sind uns sicher, dass GM alles tut, so schnell wie möglich voranzukommen. Und schneller geht dann nicht.
Die Gustav-Werner-Schule hat im Haushalt 2025 keine Haushaltsmittel. Wir verstehen auch, dass die Planung einfach nicht so weit ist.Uns ist es ein Anliegen dran zu bleiben und dass wir regelmäßig über den aktuellen Stand informiert werden, denn an dieser Schule muss etwas passieren.
Zu
Bildung gehört auch die Versorgung mit gesundem und bezahlbaren Essen in
Schulen und Kitas. Von bezahlbar haben wir uns ziemlich entfernt,
verständlicherweise durch Inflation, steigende Lebensmittelkosten und
Lohnkosten. Deshalb fänden wir es gut, dass wir uns damit im nächsten Jahr im
Ausschuss befassen werden, wie wir damit umgehen wollen und welche Spielräume
es geben kann.
Sport
Im
Bereich Sport ist es uns ein Anliegen, dass unsere bestehenden Turnhallen
erhalten und benutzbar bleiben. Schulsport und Vereinssport ist uns wichtig, es
muss Priorität sein, diesen gewährleisten zu können.
In
der Blauring-Halle - tropft es seit längerer Zeit durch die Decke selbst bei
leichtem Regen, müssen Eimer aufgestellt werden. Wir beantragen daher
Haushaltsmittel zur Dachsanierung einzustellen.
Als
letzten Punkt möchte ich auf das Donaustadion eingehen. Wir müssen jetzt zügig
vorangehen und Lösungen finden. Ulm spielt in der zweiten Liga, das ist auch
ein gesellschaftliches Thema. Fußball lockt so viele Menschen an, wie sonst
keine Einrichtung in Ulm. Deshalb sind wir auch sehr dankbar, für den Termin,
an dem wir gemeinsam Lösungen diskutieren wollen. Danach können wir hier über
die Finanzen reden.
Verwaltung
Wir
sehen, dass auch viele neue Aufgaben den Sozialbereich beschäftigen, wie z. B.
das Fanprojekt oder Heilpädagogik in KiTas. Hier interessiert uns, wie sich das
im Personalbereich der Verwaltung darstellt, und da ganz insbesondere auf der
Leitungsebene. Wie werden diese zusätzlichen Projekte abgedeckt?
Wir
bedanken uns noch einmal herzlich bei allen Mitarbeitenden für Ihr Engagement
und Herzblut, denn ohne sie, würden wir hier heute nicht einmal sitzen.
Herzlichen
Dank