Grußwort Jahreshauptversammlung Feuerwehr Ulm

© Gruene Fraktion Ulm
Grußwort von Lena Christin Schwelling zur Jahreshauptversammlung der Ulmer Feuerwehr
Sehr geehrter Herr Feuerwehrkommandant Röhrle,
Liebe Feuerwehrmänner und -frauen,
Liebe Jugendfeuerwehr,
Liebe Gäste,
es ist mir eine große Freude und Ehre, heute im Namen des Ulmer Gemeinderates zu Euch sprechen zu dürfen. Als ich eingeladen wurde, dieses Grußwort zu halten, musste ich direkt an das letzte mal denke, als ich bei Eurer Jahreshauptversammlung ein Grußwort sprechen durfte – damals, vor fünf Jahren, mitten in der Pandemie, haben wir uns unter freiem Himmel im Donaustadion getroffen, um die Infektionsgefahr bestmöglich zu minimieren. Was für eine außergewöhnliche Zeit das war! Umso schöner ist es, dass wir heute wieder in diesem Rahmen zusammenkommen können und dass es wieder etwas zu essen und zu trinken gibt!
Doch egal ob drinnen oder draußen, ob Pandemie oder nicht – eines bleibt immer gleich: Ihr seid da, wenn ihr gebraucht werdet. Ihr seid diejenigen, die losrennen, wenn andere weglaufen. Ihr seid diejenigen, die nicht fragen, ob es gerade passt, ob es bequem ist oder ob es vielleicht jemand anders machen könnte. Ihr seid diejenigen, die ohne zu zögern helfen – in Momenten, in denen es darauf ankommt.
Feuerwehrdienst ist kein Ehrenamt wie jedes andere. Denn Feuerwehrdienst bedeutet, immer bereit zu sein. Rund um die Uhr, an jedem Tag im Jahr. Ihr stellt Euch in den Dienst der Allgemeinheit, wissend, dass jeder Alarm ein Moment sein kann, in dem es um Leben und Tod geht. Dieses Ehrenamt kann man mit nichts anderem vergleichen. Und genau deshalb habt Ihr unsere höchste Anerkennung und tiefsten Respekt verdient.
Ob Brände, Unfälle oder Unwetter – wenn Ihr alarmiert werdet, wissen die Menschen, dass Hilfe unterwegs ist. Ihr gebt Sicherheit, Ihr spendet Trost, Ihr seid da. Und das oft unter Einsatz der eigenen Gesundheit und mit dem Risiko, selbst in Gefahr zu geraten. Das verdient nicht nur Dank, sondern auch die bestmögliche Unterstützung durch uns als Stadt und als Gesellschaft.
Das sind schöne Worte, aber womöglich habt Ihr das Gefühl, das denen zu wenig Taten folgen, wenn Ihr Euch in Euren Gerätehäusern in der Fahrzeughalle umziehen müsst, kein warmes Wasser habt und von einer schwarz-weiß-Trennung nur träumen könnt. Das ist uns im Gemeinderat sehr bewusst
Leider können wir als Stadt nicht immer sofort alles tun, um Euch bestmöglich zu unterstützen. Die Herausforderungen sind groß – marode Brücken, Turnhallen, in die es reinregnet, oder auch der dringend notwendige Neubau der Leitstelle in der Hauptfeuerwache sind nur einige der drängenden Aufgaben, die wir ebenfalls bewältigen müssen. Deshalb bitten wir Euch an dieser Stelle nicht nur um Verständnis, sondern auch um Geduld. Und auch wenn vielleicht die große Sanierung auf sich warten lassen muss, wenn es mal klemmt und mit einfachen Maßnahmen geholfen werden kann, wendet Euch gerne immer an uns als Gemeinderat, denn - auch wenn das die Verwaltung nicht so gerne hört - am Ende entscheidet immer der Gemeinderat und darin, mal eine kleine Maßnahme etwas zu beschleunigen, darin sind wir echt gut und da halten auch alle Fraktionen zusammen, wenn es um die Feuerwehr geht.
Aber heute möchte ich nicht nur Euch danken, sondern auch denjenigen, die oft übersehen werden: Euren Familien, Euren Partnerinnen und Partnern, Euren Kindern und Freundinnen und Freunden. Denn sie sind es, die Euch mitten in der Nacht aufstehen lassen, die auf Euch verzichten, wenn Ihr beim Familienessen plötzlich losmüsst, die mit der ständigen Ungewissheit leben, ob Ihr gesund zurückkommt. Sie tragen einen stillen, aber ebenso wichtigen Teil Eures Engagements mit. Deshalb gilt auch ihnen unser Dank.
Ich kann das aus eigener leidvoller Erfahrung sagen, denn mein Lebensgefährte ist auch einer von Euch und schaukelt da hinten gerade unser Baby, den Feuerwehrnachwuchs von übermorgen. Das macht er aktuell sehr häufig, weshalb er nicht so oft losrennen kann, wenn der Melder geht. Und ich weiß nicht, was schlimmer ist, dass Losrennen in jeder Situation oder das Leiden, weil man nicht losrennen kann. Deshalb auch ganz persönlich, vielen Dank Mario, dass Du für unsere Familie in dieser ersten Zeit auch bei Deiner Feuerwehr etwas kürzer trittst. Ich weiß, das ist eines der größten Opfer, das man als Feuerwehrmann bringen kann.
Ihr Lieben, Eure Arbeit ist nicht selbstverständlich. Und genau deshalb ist es so wichtig, dass wir sie wertschätzen – heute und an jedem anderen Tag. Ihr haltet unsere Stadt am Laufen, Ihr schützt uns, Ihr sorgt für Sicherheit. Dafür danke ich Euch von Herzen – im Namen des gesamten Gemeinderates und aller Ulmerinnen und Ulmer.
Ich wünsche Euch für Eure heutige Versammlung gute Gespräche, einen kameradschaftlichen Austausch und für alle kommenden Einsätze stets eine gesunde Rückkehr.
Herzlichen Dank!